Die größte Problemzone aller Übergewichtigen ist wohl der Bauch. Deswegen steht der Wunsch am Bauch abzunehmen an erster Stelle aller Abnehmvorhaben. Das ist auch gut so. Denn Bauchfett ist tatsächlich ein Gesundheitsrisiko. Und zwar ein noch größeres Gesundheitsrisiko als Fett an den Hüften oder den Schenkeln.
Warum ist Bauchfett gefährlich?
Der Grund dafür ist, dass Bauchfett stoffwechselaktiv ist. Das bedeutet, Bauchfett bildet Stoffe, die für den Körper schädlich sind. Durch diese Stoffe werden Entzündungsvorgänge in Gang gesetzt und sie fördern den gefährlichen Bluthochdruck.
Außerdem fördern diese Stoffe die so genannte Insulinresistenz. Durch eine erhöhte Insulinresistenz kommt es dazu, dass der Blutzuckerspiegel häufig(er) zu hoch ist. Je mehr Bauchfett Du hast, desto wahrscheinlicher ist es also, dass Du Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekommst (Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall) oder dass Du eine Stoffwechselerkrankung bekommst wie zum Beispiel Diabetes mellitus (auch bekannt als Zuckerkrankheit).
Wie kann man abnehmen am Bauch?
Wenn Du im Internet danach suchst, wie man am Bauch abnehmen kannst, wirst Du viele unsinnige Ratschläge finden. Da werden spezielle Ernährungsformen gepriesen, es werden besondere Sportübungen zum Abnehmen am Bauch empfohlen und es gibt haufenweise Tutorials für Übungen, mit denen man Bauchmuskeln aufbaut.
Richtig ist jedoch, das keine einzige dieser Übungen gezielt gegen Bauchfett hilft.
Wie entsteht Bauchfett?
Bauchfett ist die Sparkasse des Körpers, zu der er alles bringt, was er nicht braucht.
Bleiben wir zunächst bei diesem Vergleich. Stell Dir vor, Du bekommst an jedem Anfang eines Monats 2.000 EUR. Im Laufe dieses Monats gibst Du die 2.000 EUR wieder aus. Du gibst nicht mehr aus, Du gibst aber auch nicht weniger aus. Das Ergebnis ist, dass Deine Ersparnisse nicht zunehmen. Und sie nehmen auch nicht ab.
Jetzt mal angenommen, Du bekommst im März von Deinem Chef einmalig 1.000 EUR mehr bezahlt. Du kannst dieses Geld gleich ausgeben (dann ist es weg) oder Du kannst es auf eine Sparkasse oder auf eine Bank bringen - dann hast Du etwas angespart für die Zeit, in der Dir Dein Chef weniger Gehalt zahlen kann.
Somit bist Du immer gut mit Geld versorgt.
Nach demselben Prinzip funktioniert das mit dem Körperfett. Wenn Dein Körper jeden Tag 2.000 Kalorien bekommt und Du jeden Tag 2.000 Kalorien verbrauchst, hat er nie zu viel und nie zu wenig Energie. Am Ende des Monats hast Du daher 0 Kilogramm zugenommen und 0 Kilogramm abgenommen.
Wenn Du jedoch mehr Energie (=Kalorien) bekommst als Du verbrauchst, hat der Körper einen Energie-Überschuss. Diesen Energie-Überschuss spart er für später. Denn in der Entwicklung der Menschheit hat sich herausgestellt, dass diejenigen Körpertypen bessere Überlebenschancen hatten, die einen Energie-Überschuss speichern. Weil sie in den Notzeiten, in denen es weniger Kalorien gab, nicht verhungerten sondern auf die gespeicherte Energie zurückgreifen konnten.
Die "Bank" auf der Dein Körper die Energie spart, sind die Fettzellen. Diese Fettzellen sitzen hauptsächlich am Bauch, an der Hüfte und an den Schenkeln. Je mehr Energie der Körper "übrig" hat, desto mehr bringt er zu den Fettzellen. Und dadurch werden die immer größer. Du siehst den "Erfolg" daran, dass Bauch, Beine und Po immer dicker werden.
Auf welcher Bank der Körper die überschüssige Energie bringt, kannst Du allerdings nicht beeinflussen. Das heißt, Du kannst nicht bestimmen, ob der Körper die überschüssige Energie in den Fettzellen am Bauch, in den Fettzellen an den Schenkeln oder in den Fettzellen am Po einlagert.
Wie nimmt man Fett ab?
Wir haben jetzt gesehen, wie man Fett am Buch (und anderen Körpestellen) zunimmt. Das Abnehmen geschieht genau umgekehrt.
Schauen wir uns nochmal den Vergleich mit der Bank an. Wenn Du all das Gehalt sparst, das Du in früheren Zeiten nicht gebraucht hast, Dein Sparbuch immer voller. In einem Monat, in dem Du weniger Gehalt bekommst, gehst Du dann einfach zur Bank und holst etwas von dem gesparten Geld ab. Somit bist Du auch in dem Monat ausreichend mit Geld versorgt, in dem Du weniger Gehalt bekommst.
So macht es Dein Körper auch. An den Tagen, an denen er weniger Energie bekommt, als er fürs Funktionieren braucht, greift er auf die gesparte Energie in den Fettzellen zurück. Dadurch werden die Fettzellen immer kleiner. Das Ergebnis ist, dass Bauch, Beine und Po immer schlanker werden.
Wie nimmt man gezielt Bauchfett ab?
Indem Du die Energie reduzierst, die Dein Körper bekommt (= weniger Kalorien essen) und indem Du die Energie erhöhst, die Dein Körper verbraucht (= mehr bewegen), kannst Du dafür sorgen, dass Dein Körper Energie aus den Speichern holt und damit Fett abbaut.
Das Problem ist, dass Du nicht entscheiden kannst, aus welchen Speichern Dein Körper die Energie zuerst holt; ob er also das Fett am Bauch, an den Schenkeln oder am Po abbaut. Du kannst das mit keiner Ernährung oder Übungen beeinflussen.
Generell ist es so, dass das Fett dort zuerst abgebaut wird, wo es zuletzt aufgebaut wurde. Wenn Du also beim Schlemmen zuerst einen dicken Bauch, dann dicke Schenkel und danach einen dicken Po bekommen hast, wirst Du bei einer Diät zuerst wieder am Po abnehmen, dann an den Schenkeln und zum Schluß am Bauch.
Weil sich diese Reihenfolge nicht umkehren lässt, sind alle Ratschläge, Kurse, Tipps, Übungen usw. Unsinn, die Dir ein gezieltes Abnehmen am Bauch (oder an anderen Stellen) versprechen.
(Wie) nimmt man mit Situps Bauchfett ab?
Situps, Crunches und andere Übungen bewirken nicht, dass man gezielt Fett am Bauch abnimmt. Situps sind Übungen, mit denen Du Deine Bauchmuskulatur trainierst. Jedoch nimmst Du auch durch das Training der Bauchmuskulatur nicht gezielt Bauchfett ab. Du baust damit eben Bauchmuskulatur auf. Die sieht man allerdings erst dann, wenn das Bauchfett verschwunden ist.
Zusammenfassung
Wenn Du am Bauch abnehmen willst, sorge dafür, dass Du weniger Energie zu Dir nimmst als Du verbrauchst (= weniger essen) bzw. sorge dafür, dass Du mehr Energie verbrauchst, als Du zu Dir nimmst (= mehr bewegen).
Dadurch nimmst Du generell Fett ab. Und damit natürlich auch das Fett am Bauch.